Dank gutem Hören mitten im Leben
9. Erlanger Hörtag begeisterte rund 220 Besucher
Wer sein Gehör verliert, büßt nicht nur den Zugang zu Klängen und Geräuschen ein, sondern auch den Anschluss an das Sozialleben. „Wie bitte?“ wird zur häufigsten Frage vieler Betroffener und auch für die Angehörigen ist die Situation eine Herausforderung. Auf dem 9. Erlanger Hörtag informierten die Experten des Hörzentrums Nordbayern und des Cochlear-Implant-Centrums CICERO an der Hals-Nasen-Ohren-Klinik – Kopf- und Halschirurgie (Direktor: Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Iro) des Universitätsklinikums Erlangen jetzt über Hörgerät, Cochlea-Implantat (CI) und Co. Auch einen Überraschungsgast gab es: Dr. Günther Beckstein, ehemaliger bayerischer Ministerpräsident und stolzer CI-Träger, ließ die Besucher an seiner persönlichen Hörgeschichte teilhaben.
„Schlecht zu hören, schließt aus“, brachte es Prof. Iro bei seiner Begrüßung auf den Punkt. Auch Prof. Dr. Dr. Ulrich Hoppe, Leiter des CICERO, betonte, wie schwer die Folgen eines Hörverlusts sein können: „Es gibt Studien, die sogar belegen, dass das ‚Nicht-mitten-im-Leben-Sein‘ Auswirkungen auf die kognitiven Fähigkeiten hat.“ Doch Schwerhörige sind heute nicht mehr zur Stille verdammt, wie die zahlreichen Referenten des 9. Erlanger Hörtags zeigten: Mithilfe modernster Hörgeräte und CI-Implantate – individuell auf jeden Patienten eingestellt – können Betroffene wieder normal am Leben teilhaben. Diese Erfolgsgeschichte konnte auch Dr. Günther Beckstein für sich schreiben: 2008 erhielt der ehemalige bayerische Ministerpräsident nach mehreren Hörstürzen ein CI-Implantat im Erlanger CICERO. Dank der neuen Technik kann er heute nicht nur wieder gut hören, sondern auch selbstbewusst Reden halten und sogar in Talkshows sprechen. In seinem Vortrag erklärte er den Zuhörern, wie lange es dauerte, bis er sich an das Implantat gewöhnt hatte und warum er heute stolz ist, das Gerät für alle sichtbar an seinem Kopf zu tragen.
Das Programm des Hörtags bot den Besuchern sowohl technische Informationen rund um Hörhilfen als auch einen Überblick zu den Möglichkeiten, die das CICERO seinen Patienten bietet. Betroffene und ihre Angehörigen hatten außerdem die Möglichkeit, regionale Selbsthilfegruppen kennenzulernen und Kontakte zu Gleichgesinnten zu knüpfen.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Dr. Ulrich Hoppe
Telefon: 09131 85-32981
E-Mail:Â ulrich.hoppe@uk-erlangen.de